Wer glaubt, dass die Hauptstadt ein Eldorado für Hunde sei, liegt so verkehrt, wie die Mayonnaise auf der Currywurst.
Hundepolitik ist in Berlin ein großes BlaBla. Es gibt in Berlin keinen einzigen Hundeauslauf, der die wichtigsten Anforderungen (Schattenplatz, sauber gehalten, Schleuse) erfüllt. Der alte wie neue Berliner Senat bzw. alle (bisherigen) Regierungsparteien sehen in Hundehaltern lediglich bereitwillige Zahler für Hundesteuern und Bußgelder (wenn die Leine zu lang ist, der Hund mal frei läuft oder keine Steuermarke am Geschirr trägt).
Selbst bei den grün (treten angeblich für Natur ein) regierten Bezirken wie Kreuzberg-Friedrichshain ist es ein Jammerbild, was für die Hunde (nicht) getan wird. Während Junkies und Dealer im Park „frei“ herumlaufen und geschützt werden, kontrolliert das Ordnungsamt die Hundehalter. Hunde scheinen bei den Grünen als CO2-Monster zu gelten und Rassen wie Dackel, Beagle oder Mops als „Qualzuchten“, die es abzuschaffen gilt. Absurde, kranke Welt.
Mobilität
Man forciert den Radverkehr, so dass Parkwege (wie im Gleisdreieckpark) zu Fahrrad-Rennstrecken werden. Wer morgens eine Gassirunde dreht, muss um das Leben seiner Fellnase fürchten, wenn diese quer läuft – vor allem wenn so genannte schwergewichtige Fahrrad SUVs (die großen Lastenräder mit Kindern vorne drin) angerast kommen. Es gibt nirgends so viele rücksichtslose Radfahrer/innen wie in Berlin.
Trotz (oder wegen?) des massiven Ausbaus der Radwege in Berlin fühlen sich viele Drahtesel-Reiter wie im Wilden Westen und brettern rücksichtslos über Gehwege und rote Ampeln. Hinzu kommen die E-Roller, mit denen überall gefahren wird. Wehe dem Fußgänger, der versehentlich auf einem Radweg läuft. Er wird sofort laut beschimpft. Wenn das die Radwegplanung für Berlin ist, dann bitte wieder alles rückgängig machen und Radfahrer aus den Parks verbannen. Berlin könnte den maroden Haushalt sanieren, wenn alle Radkrawallos zur Kasse gebeten werden.
Wenn man auf die U-Bahn oder den Bus ausweichen will, so ist es auch nicht viel besser. Im öffentlichen Nahverkehr werden Hunde von wildfremden Leuten einfach angefasst. Wenn Bus oder Bahn voll ist, dann ist es für den Hund eine Tortur.
Der Hund ist in Berlin nur im eigenen Auto sicher. Hier kann er geschützt und bequem von A nach B befördert werden – wie unser Beagle in seinem Arthurmobil.
Müll & Dreck
Sowohl für Touristen als auch für viele Einheimische gehört der nicht aufgegessene Döner mitten auf die Straße. Selbiges mit Bierflaschen, Schokolade (Gift für Hunde) und Brötchen. Bei uns im Stadtteil gibt es Nachbarn, die befürchten, dass die Berliner Tauben am Verhungern sind. Demzufolge werden regelmäßig trockene Brötchen und altes Brot auf Grünstreifen geworfen. Die Folge ist eine Rattenplage.
Eine weitere Marotte ist die großzügige „Verschenkerei“, die auf der Straße stattfindet. Es existiert in Berlin offiziell kein Sperrmüll sondern lediglich „Geschenke“. Das sind alle möglichen Gegenstände auf den Gehwegen, die „zu verschenken“ sind: Alte Matrazen, Kühlschränke, Regale, Kistenweise alter Hausrat und zerfledderte Bücher.
Als Hundehalter fragt man sich ganz allgemein: „Soll ich den Kot nun aufheben, oder passt er zu dem ganzen Müll-Ensemble?“
Sobald die Grillsaison Mitte/Ende April eröffnet ist, sehen manche Wiesen in den Berliner Stadtparks aus der Entfernung wie große qualmende Pizzen aus. Beim näheren Hinsehen findet man Abfall, Essensreste und Flaschen ohne Ende; manchmal auch Grillkohle.
Wenn ein Hundeauslauf in der Nähe ist, dann wollen diese Leute den Vierbeinern „etwas Gutes“ tun und werfen die Grillreste über den Zaun oder einfach irgendwo in die Wiese.
Manchmal sind es auch Giftköder, die in Parks ausgelegt werden. So gesehen auf dem Tempelhofer Feld.
Ballermann Berlin
Rücksichtslose Lautstärke gehört ebenfalls zu den Kernkompetenzen vieler Berliner/innen und ihrer Gäste. Es ist hip, bis in die Puppen vor dem Späti oder auf dem Balkon Party zu feiern. Hinzu kommen sämtliche Open Air Events, Straßenfeste, Umzüge und Demos jedes Wochenende. Je lauter umso fröhlicher oder eben aggressiver.
Bereits 1 Woche vor Sylvester beginnt die Knallerei. Man kommt sich vor, wie zu Bürgerkriegszeiten in Beirut. Es wird auch gerne mal ein Böller auf den Hund geworfen. Hier muss man als Hundehalter nicht nur an Sylvester aus der Stadt fliegen, sondern für mindestens 2 Wochen, bis der letzte Böller von den Kinderbanden verschossen ist.
In den Tempo 30-Zonen rasen die Poser mit ihrer S-Klasse (die sie sicherlich nicht vom Bürgergeld gekauft haben). Kinder unterhalten sich über 3 Etagen mit ihren Eltern.
Nur 1 Tag Sheriff in Berlin
Wir möchten ja nicht nur herumnörgeln, sondern auch konstruktiv sein. Wenn Arthur’s Paps nur mal einen Tag Sheriff von Berlin sein darf:
- Aufstockung des Ordnungsamtes mit ganz vielen Angestellten, die Radfahrer und Vermüller kontrollieren müssen.
- Wie in den USA: Wer seinen Müll auf der Straße entsorgt erhält eine Geldstrafe über 5.000 EUR.
- Radfahrverbot in Parks und auf Gehwegen. Bei Nichtbeachtung: auch hier 5.000 EUR Strafe.
- Damit wird Berlin reich und kann viel Geld in Hundeausläufe und in Infrastruktur stecken.
- Wer das nicht bezahlen kann oder will: 1 Jahr lang jeden Morgen von 6-9 Uhr Parks reinigen oder 3 Monate Gefängnis.
- Im Nahverkehr extra Busse und Bahnwaggons nur für Hunde und Halter/innen
- Wer einen fremden Hund unerlaubt anfässt oder gar verletzt, wird ebenfalls mit 5.000 EUR Bußgeld bestraft.
- Qualitätskontrolle bei Tierärzten mit Fortbildungsnachweisen
- Größere und mehr (aber gut konzipierte) Hundefreiläufe
- Grillverbot in allen Parks
- Böller- und Raketenverbot
- Ambulanter mobiler Tiernotdienst (24/7 und kostenfrei)
- Kostenlose, wöchentliche Sperrmüllabholung in allen Bezirken
- Kein weiterer Ausbau der Radwege, um Staus zu vermeiden – Rückbau der Hauptverkehrsadern
- Kennzeichenpflicht für Fahrräder
- Führerschein für Radfahrer/innen
Ja, Verbieten ist doof. Aber wie soll man sonst gegen die weit verbreitete Rücksichtslosigkeit vorgehen? Wie sollen Hunde in Berlin vor Radfahrern, Grillidioten und Radaumachern anders geschützt werden? Wer an einem „gesunden Bewusstsein“ arbeitet, ist in Berlin leider auf verlorenem Posten.
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